Industriepolitik hat wieder Konjunktur. Eng damit verbunden sind Befürchtungen über einen Bedeutungsverlust der europäischen Industrie im globalen Wettbewerb. Die Behinderung der industriellen Betriebe durch Überregulierung und überzogene Auflagen unter anderem aus der Umweltpolitik heizen die Debatte weiter an....
Industriepolitik hat wieder Konjunktur. Eng damit verbunden sind Befürchtungen über einen Bedeutungsverlust der europäischen Industrie im globalen Wettbewerb. Die Behinderung der industriellen Betriebe durch Überregulierung und überzogene Auflagen unter anderem aus der Umweltpolitik heizen die Debatte weiter an. Doch "Industriepolitik" ist heute ein schillernder Begriff, der Befund der Aktivitäten auf europäischer Ebene ist nicht eindeutig: Der Beitrag analysiert die aktuelle Gemengelage. Er definiert positiv zu bewertende und ordnungspolitisch motivierte Formen der Industriepolitik und bezieht klar Position gegen Wettbewerb verzerrende staatliche Interventionen.
1 Neues Interesse an der Industriepolitik 2 Industriepolitik: Definitionen und Begriffe 3 Gründe für die Renaissance der Industriepolitik 3.1 De-Industrialisierung 3.2 Internationale Wettbewerbsfähigkeit 3.3 Lissabon-Prozess 3.4 Zunehmende Regulierung 4 Industriepolitik in der Europäischen Union 4.1 Die rechtlichen Grundlagen in den Gründungsverträgen 4.2 Die Verträge von Maastricht und Amsterdam 4.3 Neuerungen im Verfassungsvertrag 4.4 Zur Entwicklung der industriepolitischen Konzeption 5 Theoretische Grundlagen der Industriepolitik 6 Zusammenfassung: Eine Bewertung aus ordnungspolitischer Sicht
Dr. rer. pol. Berthold Busch Studium der Volkswirtschaftslehre und Promotion an der Philipps-Universität Marburg; seit 1984 im Institut der deutschen Wirtschaft Köln, Arbeitsbereich Internationale Arbeitsteilung / Finanzmärkte / Europäische Union: Europäische Integration innerhalb des Wissenschaftsbereichs Wirtschaftspolitik und Sozialpolitik; Leiter der Verbindungsstelle Brüssel des IW.