Trotz der vielen transnationalen und transkulturellen Trends in der Forschung zur deutschen Geschichte ist die Verflechtung der Weimarer Republik mit der übrigen Welt bislang seltsam unterbelichtet geblieben. Die Beiträge des Bandes lenken den Blick auf vielfältige Aspekte dieser Thematik und stellen die vorherrschende These der Globalgeschichtsschreibung infrage, es handle sich bei der Zwischenkriegszeit um eine Zeitspanne der »Deglobalisierung«. Das Buch liefert eine längst überfällige Korrektur der Historiographie und trägt zur Entprovinzialisierung der deutschen Geschichte bei.
PD Dr. Martin Rempe ist Historiker und Privatdozent an der Universität Konstanz. Er forscht, lehrt und schreibt zur deutschen, europäischen und afrikanischen Geschichte im 19. und 20. Jahrhundert. Im Wintersemester 2018/19 vertrat er die Professur für Außereuropäische Geschichte an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Rempe hat Geschichte, Politikwissenschaft und Europarecht an den Berliner Universitäten und an der Université Marc Bloch Strasbourg studiert. Er promovierte an der Humboldt-Universität zu Berlin und ging danach als akademischer Mitarbeiter an den Arbeitsbereich für Neuere und Neueste Geschichte der Universität Konstanz, wo er auch habilitierte. Im Studienjahr 2015/16 war Rempe als Visiting Scholar am History Department der Vanderbilt University zu Gast.