Die Antwort auf die Suche nach der europäischen Identität: Über 100 Weltbürger - Historiker aus Frankreich, Deutschland, England, Italien, Indien oder Japan - beschreiben in grandiosen Essays die europäischen Erinnerungsorte, entwerfen ein Psychogramm europäischer Befindlichkeit und zeichnen so das Riesenpanorama...
Inhalt Band 1
Einleitung zur deutschen Ausgabe 9 Etienne Francois und Thomas Serrier 1. Brandmale Einführung: Die Vergangenheit lösen 21 Valerie Rosoux und Akiyoshi Nishiyama Der Schatten des Zweiten Weltkriegs 24 Etienne Francois und Thomas Serrier Der Erste Weltkrieg - Europas Selbstmord 32 Jay Winter The old Lie: Dulce et decorum est pro patria mori 55 Olaf B. Rader Der Spanische Bürgerkrieg - Passion der europäischen Antifaschisten 62 Manuel Loff Der Nationalsozialismus - eine europäische Angelegenheit 72 Johann Chapoutot Der Hitler-Stalin-Pakt - ein Tabu 81 Claudia Weber Widerstandskämpfer und Kollaborateure - Begriffe als Erinnerungsorte 86 Etienne Francois Der Verrat von Jalta 104 Wlodzimierz Borodziej Nürnberg, die letzte Schlacht 114 Fabien Theofilakis Die Deportationen - zerstörte Leben und Schicksale 121 Catherine Gousseff Das Europa der Völkermorde 130 Jay Winter Die Verschwundenen 144 Mike Plitt und Thomas Serrier Die enttäuschten Hoffnungen 148 Mike Plitt und Thomas Serrier Der Dissident - derjenige, der in der Wahrheit lebt 162 Mike Plitt Mythos Kosovo 169 Todor Kuljic Vom Terror zum Terrorismus 178 Heinz-Gerhard Haupt Berlin - Wahrzeichen des 20. Jahrhunderts 187 Etienne Francois 2. Geschichten Wie man Frieden schließt 193 Valerie Rosoux Ein Blick von Asien auf die europäische Versöhnung 211 Akiyoshi Nishiyama Soziale Bürgerrechte 215 Sandrine Kott Die Menschenrechte - eine große Idee 230 Christof Mandry Aufklärung, Enlightenment, Lumieres, Haskalah 244 Thomas Brose Die Demokratie weit von Athen 260 Gesine Schwan Die Geschichte als Inspiration 268 Francois Hartog Die Vernunft - die Grenzen einer Ambition 285 Remi Brague Die Aura des Bildes 298 Horst Bredekamp Flächenbrand 196 312 Robert Gildea 1989 - das Ende der Illusionen 319 Gyorgy Dalos 3. Die Wiege Verführt oder entführt? Vom Mythos der Europa auf dem Stier 335 Ulrike Guerot Am Anfang war das Epische 339 Jonas Grethlein Du sollst keine anderen Götter neben mir haben 354 Etienne Francois Die Barbaren, die Wilden und wir 375 Thomas Serrier Rom - Stadtgeschichte als Weltgeschichte 381 Arnold Esch Das Recht als Versprechen 392 Michael Stolleis Die drei Strahlen: Jerusalem, Athen und Rom 409 Etienne Francois Islam - dasselbe und das andere in Europa. 413 John Tolan Averroës 435 Remi Brague 4. Nahkampf Die Barrikade - Schutzschild des Volkes 441 Emmanuel Fureix und Thomas Serrier Der Streik - die Emanzipation in Aktion 448 Marie-Claire Lavabre Klassengesellschaft, Klassenkampf - das Echo der Vergangenheit 459 Hartmut Kaelble Die Spur der Frauen - ein Anhängsel der Geschichte 467 Marie-Claire Hoock-Demarle Homosexualität - das gefesselte Begehren 488 Regis Schlagdenhauffen Untergangsängste 492 Johann Chapoutot Brüssel oder der Austritt aus der Geschichte 499 Bo Strath
Die Antwort auf die Suche nach der europäischen Identität: Über 100 Weltbürger - Historiker aus Frankreich, Deutschland, England, Italien, Indien oder Japan - beschreiben in grandiosen Essays die europäischen Erinnerungsorte, entwerfen ein Psychogramm europäischer Befindlichkeit und zeichnen so das Riesenpanorama der Geschichte unseres Kontinents.
Europa ist ein grandios reicher Kulturraum mit einer überwältigend vielfältigen Geschichte. Seit Ende des 15 Jh.s haben die Europäer begonnen, die Welt zu entdecken, sie zu unterwerfen und auszubeuten. In der Welt wird Europa vielfach bewundert, selbst fühlt es sich in einer Krise – all das ist Europa. Die unterschiedlichsten Aspekte europäischer Identitätsgeschichte analysieren nun über 100 Weltbürger: Historiker und Intellektuelle aus Frankreich und Deutschland, Italien, England, aber auch aus den USA, Indien oder Japan. Entstanden ist eine unvergleichliche Geschichte Europas, ein Riesenmosaik der Erinnerungsorten, von der Nymphe Europa bis Tschernobyl, vom Hadrianswall bis zur Berliner Mauer, von der Kalaschnikow bis zum VW-Käfer, von Demokratie bis Holocaust. Der Leser wird mitgenommen auf eine Reise durch Völkerkunde und Archäologie, durch Religion und Politik, durch Volkswirtschaft, Kunst und Kochkunst. Noch nie wurde Europa einer solch umfassenden Befragung unterzogen wie in diesem Großwerk. Was macht Europa aus? Hier finden Sie die Antwort.
Band 1: Lebendige Vergangenheit, mitherausgegeben von Akiyoshi Nishiyami u. Valérie Rosoux; Band 2: Europa im Plural, mitherausgegeben von Pierre Monnet und Olaf B. Rader; Band 3: Globale Verflechtungen, mitherausgegeben von Jakob Vogel.
Etienne François, geb. 1943, ist ein deutsch-französischer Historiker. Er ist emeritierter Professor für Geschichte an der Universität Paris-I (Panthéon-Sorbonne) und an der Freien Universität Berlin und Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Unter anderem gab er das dreibändige Werk "Deutsche Erinnerungsorte" heraus (zus. mit Hagen Schulze, 2001).
Thomas Serrier, geb. 1971, ist ein französischer Historiker und Germanist, der nach Jahren der Lehre an der Universität Paris-8 wie auch als Austausch-Dozent an der Universität "Viadrina" (Frankfurt/Oder) seit 2017 Professor für Deutsche Kultur und Geschichte an der Universität Lille ist. Seine Forschungen befassen sich vor allem mit den deutsch-polnischen Kulturbeziehungen, mit der Geschichte der europäischen Grenzen wie auch mit der Thematik der kollektiven Erinnerungen.
»Europäische Identität gesucht? Hier ist sie!« Prof. Dr. Wolf Lepenies in DIE WELT
»Wir haben allen Grund, stolz zu sein auf die Freiheiten und die Vielfalt Europas, die nur aus unserer Vergangenheit zu verstehen sind. Das Buch „Europa“ der beiden Franzosen Etienne Francois und Thomas Serrier ist der unerlässliche historische Wegweiser durch den Irrgarten unserer Identität. Es wäre wunderbar, wenn dieses Buch bei der wbg erscheinen könnte.« Ulrich Wickert
»Ideen von Europa gibt es also viele - mit welcher identifizieren wir uns und gibt es überhaupt einen Begriff von Identität, der Europa als Ganzes umfasst? Diese Fragen werden in Zeiten eines grassierenden Misstrauens gegen alles Fremde immer dringlicher, und so trifft das Anfang Oktober erschienene dreibändige Werk «Europa. Die Gegenwart unserer Geschichte» den Nerv der Zeit.« NZZ »Großartig, dass die wbg ›Unser Europa‹ herausgeben wird. Ich wünschte mir sehr, dass es von diesem opus magnum auch eine englische Ausgabe geben würde – gerade in der jetzigen Lage des Vereinigten Königreichs.« Prof. Dr. Joachim Whaley, Cambridge University
»›Unser Europa‹ ist eines der wichtigsten Buchprojekte zu unserer gemeinsamen Vergangenheit und Zukunft, und ich kann die Veröffentlichung dieses besonderen Werkes nur von Herzen begrüßen.« Sir Stephen Green
»Man muss die ›Karriere‹ der ›Lieux de Mémoire‹ kennen, um den Stellenwert des Opus magnum zu ermessen, das die Historiker Etienne François und Thomas Serrier unter dem Titel ›Europa. Die Gegenwart unserer Geschichte‹ vorlegen: Ein Riesenmosaik von Erinnerungsorten, eine Weltgeschichte Europas.« Prof. Dr. Wolf Lepenies in DIE WELT
»Europa braucht gerade in Zeiten wie diesen Bücher wie dieses, die uns Europäern das lange Ringen um Zusammengehörigkeit noch einmal eindringlich vor Augen führen. Europa ist gerade aufgrund seiner Vielfalt ein Wunderwerk, dessen Zusammenhalt nicht leichtfertig auf‘s Spiel gesetzt werden darf, davor warnt dieses umfassende Werk auf besonders nachdrückliche Weise.« Prof. Dr. h.c. mult Hermann Parzinger, Berlin; Präsident Stiftung Preußischer Kulturbesitz
»Die europäische Einigung ist das größte und erfolgreichste Friedensprojekt der jüngeren Geschichte. Deshalb schmerzt es, dass dieses Projekt im 21. Jahrhundert aus vielerlei Gründen, mitunter sogar aus durchaus berechtigter Detailkritik an EU oder Euro, zum Feindbild vieler Menschen geworden ist. Dagegen hilft nur Aufklärung - und genau das leistet der großartige Sammelband, den Etienne François und Thomas Serrier herausgegeben haben. Er sollte unbedingt schnellstmöglich auch auf Deutsch erscheinen.« Sven Felix Kellerhoff, Journalist und Historiker