3 Erste Ebene von König Ödipus Der manifeste Inhalt
4 Zweite Ebene von König Ödipus Auf der Suche nach dem latenten Inhalt Erste Szene Zweite Szene Dritte Szene Vierte Szene
5 Dritte Ebene von König Ödipus Chronologische Wiederherstellung Erster Abschnitt Zweiter Abschnitt Dritter Abschnitt Vierter Abschnitt Fünfter Abschnitt Sechster Abschnitt Siebter Abschnitt Achter Abschnitt Neunter Abschnitt Zehnter Abschnitt
6 Ödipus auf Kolonos
Teil II: Ödipus und Gewalttrieb bei Freud
7 Von Sophokles zu Freud
8 Freud, Hamlet und die Orestie Ödipus’ Schattenseite Leben oder Nichtleben? Die Orestie – Hamlets Schattenseite
9 Freud auf den Spuren Ödipus’ Ödipus in Paris Der Ödipuskomplex Freuds Blütezeit Gewalt und Tod
10 Das Konzept der Urfantasien Die Grundsprache Freuds Fantasietheorie Das ursprüngliche Unbewusste Klassische und andere Urfantasien Wahrheiten und Irrungen der Fantasie Die vielphasige Fantasie des Menschen DasWesen der Urfantasie Entstehung der Erstfantasie
11 Der Gewalttrieb bei Freud Freud und der Tod des Vaters Freud und die Mutter Freud und Frauen Freud und die Psychose
Teil III: Die Hypothese eines archaischen Gewalttriebs
12 Gewalttrieb und klinische Erfahrung 1. Praxisbeispiel: »Tod oder Leben?« 2. Praxisbeispiel: »Mein Leben über alles« 3. Praxisbeispiel: »Wer wird getötet?« 4. Praxisbeispiel: »Eine Urangst« 5. Praxisbeispiel: »Das Bild der toten Mutter« 6. Praxisbeispiel: »Blut an den Händen«
13 Gewalt und Leben Diesseits der Psychopathologie Jenseits der Psychopathologie
14 Gewaltinstinkt und Todestrieb Nietzsches Schatten Der Triebbegriff Der Bemächtigungstrieb Der »tierische« Instinkt Die Triebanlehnung Der Todestrieb bei Freud Prägenitale Gewalt bei Abraham Adlers Irrtum und Kleins Umsicht
15 Der Gewalttrieb als eigenes Triebkonzept Denkanstöße Parallele Sichtweisen Der Gewalttrieb in anderen Freud’schen Konzepten
16 Zusammenfassung
Fazit
Nachwort Vom Gewalttrieb zur Aggressivität – Präventionsmaßnahmen
Literatur
Personenregister
Werke von Jean Bergeret
Vor dem Hintergrund der gegenwärtigen geopolitischen Ereignisse und der weltweit präsenten Bedrohung durch den Terrorismus gewinnen Jean Bergerets Thesen aktuell an Brisanz. Die von ihm eingeführte Urfantasie des »Ich oder Du«, die es zu überwinden gilt, kennzeichnet zahlreiche Diskurse entsprechender Gruppierungen. Anders als das Freud’sche Konzept des Todestriebs, das Bergeret für philosophische Spekulation hält, basieren Bergerets Beobachtungen auf der Allgegenwärtigkeit von Gewalt.
In Ergänzung zu Freud, der den Sexualtrieb als persönlichkeitsprägenden Faktor definiert hat, geht Bergeret von einer der Libido vorgelagerten Kraft aus, die die Psychogenese und damit die Persönlichkeitsstruktur des Menschen lebenslang und nachhaltig beeinflusst: dem archaischen Gewalttrieb. Dieser bestimmt das unbewusste Erleben in der vorsprachlichen Zeit und entfaltet seine Wirkung vor der ödipalen Triangulierung, die von Freud ins Zentrum der Forschung gestellt wurde. In dieser Zeit steht dem subjektiv empfundenen »Mangel zu sein« ein Gewalttrieb gegenüber, bei dem allein das eigene Überleben zählt – zur Not auch unter Inkaufnahme der Tötung des Anderen.
»Ein großer Entwurf fürs unerschrockene analytische Weiterdenken.« Christian Schneider, PSYCHE, Heft 7, Juli 2017
»Wie gut, dass der 1984 erstmals und seither mehrfach aufgelegte bedeutsame Text des 2016 im Alter von 93 Jahren gestorbenen Professors an der Universität von Lyon nun erstmalig in deutscher Sprache erhältlich ist.« Klaus Hoffmann, Publik Forum Nr. 11/2019