Alexander Kluges multimediales Werk (Film, Fernsehen, Theorie und Literatur) kann als Modellfall einer selbstreflexiven Autorschaft begriffen werden. Diese entsteht durch einen spezifischen Gestus der Zitation fremder Materialien, die – aus ihrem ursprünglichen Kontext herausgerissen – als erkennbare Fragmente ausgestellt werden. Homogene Werkzusammenhänge werden dekonstruiert, die herausgesprengten Materialien in offene, weiträumige Montagezusammenhänge transferiert. Der Band untersucht Kluges ästhetische Verfahren als eine intermediale Praxis, die ein Modell kommunizierender Öffentlichkeit entwirft.
Stefanie Schmitt ist Lehrbeauftragte am Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Universität Wien, Redakteurin für Maske und Kothurn sowie rezens.tfm und als Inspizientin am Burgtheater tätig. Jüngste Publikationen: Chiffre "Oberhausen". Suchbewegungen zwischen Ästhetik, Politik und Utopie des Neuen Deutschen Films (hg. mit Christian Schulte u.a. 2016) und »Das Hekuba-Rätsel. Theater und Neurowissenschaft«, in: Maske und Kothurn, Heft 3–4 (2015).