Sheldon S. Wolin (1922—2015), Demokratietheoretiker und Politikwissenschaftler, lehrte politische Theorie am Oberlin College, an den Universitäten von Kalifornien, Berkeley, Santa Cruz und Los Angeles, der Princeton University, der Cornell University und der Oxford University. Zu seinen Schülerinnen zählte Judith Butler. Er war der Gründungsherausgeber des Journal of Democracy. Wolin schrieb in seiner politischen Theorie der Demokratie einen flüchtigen Charakter zu und betonte die zentrale Kraft lokaler Formen der politischen Beteiligung als Gegengewicht zu den totalisierenden Tendenzen staatlicher Macht.
"Sheldon Wolin ist unser bedeutendster politischer Gegenwartstheoretiker: Er gab uns ein zeitgemäßes Vokabular an die Hand, mit dem unsere zerfallene Demokratie und die verderblichen Auswirkungen des Imperiums analysiert werden können. Er war ein Gelehrter, der Orthodoxien verabscheute, dessen Demokratieverständnis im antiken Konzept des athenischen demos gründete und der wie Max Weber glaubte, dass Politik eine Berufung sei." Chris Hedges, Träger des Pulitzer-Preises für seine Berichterstattung über den weltweiten Terrorismus sowie des Amnesty International Global Award für Menschenrechtsjournalismus
"Wolins Buch ragt aus der Literatur der politischen Philosophie weit heraus, weil er kompromisslos die faktischen Machtverhältnisse und ihre zerstörerischen Auswirkungen benennt." Rainer Mausfeld