"e;Anpassung"e; hat einen schlechten Ruf. Die Angepassten passen sich an, statt selbst Akzente zu setzen. Es ist fast ein Schimpfwort, fast ein Synonym fur Feigheit, auf jeden Fall fur Passivitat. Das Kursbuch fordert deshalb: Passt Euch an! Denn Anpassung ist nur auf den ersten Blick etwas Passives. Fast alle Beitrage dieses Kursbuchs weisen darauf hin, dass Anpassung ein hochst komplexer Vorgang ist. Dabei wird deutlich: Wir sind immer schon angepasst! Und selbst wenn wir aktiv auf die Dinge zugreifen, gerade nicht angepasst sein wollen, bedarf es der Anpassung an die Verhaltnisse. Ohne adaptives Verhalten und adaptive Strategien keine Uberwindung von Anpassung. Deutlich sichtbar im Beitrag von Joachim Mller-Jung, der die Mglichkeiten und Grenzen menschlicher Anpassungsmglichkeiten an Klimawandelfolgen auslotet. Frauke Kreuter wiederum fragt, wie sich Knstliche Intelligenz und die Gesellschaft zueinander verhalten. Hans-Otto Thomashoff zeigt, dass Konflikte, binre Schemata, Freund/Feind-Unterscheidungen, berhaupt soziale Interaktion stets mit gegenseitigen Anpassungsleistungen zu tun haben, die sich derart stabilisieren knnen, dass es daraus keinen Ausweg gibt. Sibylle Anderl macht auf nicht-lineare Formen der Ordnungsbildung aufmerksam, auf Feedback-Schleifen und darauf, dass es evolutionr geradezu naturgesetzlich zu Komplexittssteigerungen kommt. Die Paloklimatologin Madeleine Bhme zeigt schlielich, dass es in der Erdgeschichte schon fter Erwrmungsphasen gegeben hat - und wie sich diese zu der gegenwrtigen Menschengemachten verhalten. Die Intermezzo-Frage lautete diesmal Wie angepasst sind Sie? Antworten von Katharina Berger, Juliane Engel, Suzanna Randall, Irmhild Saake Philipp Staab und Olaf Unverzart.