Maria erinnert sich, wie sie in den 1960er-Jahren auf einem Bauernhof mit ihren Brudern Josef und Franz im Dorf aufgewachsen ist. Wahrend Josef, der Alteste, in die Fustapfen des Vaters tritt, entzieht sich Franz, Nesthakchen und Liebling der Mutter, den traditionellen Erwartungen des rauen Alltags. Maria ist zerrissen zwischen Anpassung und Sehnsucht. Sie traumt von einem selbstbestimmten Leben auerhalb der engen Grenzen des Dorfes, bleibt aber, heiratet Toni und bekommt ein Kind. Mittellos und in Abhangigkeit gefangen, arbeitet Maria pflichtbewusst mit, wo sie gebraucht wird, und pflegt nahe Angehorige. Als Maria Toni eines Tages reglos am Boden vorfindet, sieht sie erstmals eine Chance, dem vorgezeichneten Leben zu entgehen. Verena Dolovai erzahlt in ihrem Roman von patriarchal gepragten dorflichen Strukturen und der Schwierigkeit, auszubrechen. Gelingt es Maria, das Dorf hinter sich zu lassen? Und wo ist eigentlich Franz?