Am Anfang steht eine wissenschaftliche Entdeckung: Wegen eines Unfalls im Gravitationssystem stürzt die Erde in die Sonne zurück. «Es wird immer heisser werden, und schnell wird alles sterben», schreibt C. F. Ramuz lakonisch dazu. Die Menschen am Ufer des Genfersees wollen das erst nicht glauben und erfreu en sich am schönen Wetter. Aber dann wird klar, dass es vor der Hitze kein Entkommen gibt, die Freude schlägt um in Angst, als die Bäume verdorren, die Gletscher schmelzen und die soziale Ordnung zu zerfallen beginnt. 1922, als der Roman erstmals erschien, wusste C. F. Ramuz noch nichts von der Bedrohung der globalen Erwärmung, der wir heute gegenüberstehen. Doch das düstere Bild, das er in diesem visionären Text in seiner einzigartig verdichteten Sprache zeichnet, liest sich wie eine Prophezeiung.
«Eine echte Trouvaille, das beste Beispiel für die Kraft der Literatur: Mit Sprache und Imagination schafft Ramuz eine eigene Welt und leuchtet ins Wesen der Menschen hinein.» NZZ
Charles Ferdinand Ramuz (1878-1947), geboren und aufgewachsen in Lausanne. Studium in Lausanne und Paris, wo er 1905 anstelle einer Dissertation den Roman 'Aline' vorlegte. Seine Bücher wurden mehrfach verfilmt. 1936 erhielt er den Grossen Preis der Schweizeri-schen Schillerstiftung. Im Limmat Verlag sind seine Romane 'Farinet oder das falsche Geld', 'Aline' und 'Derborence' lieferbar.