Johannes Paul II. (1920 - 2005) war ein Jahrhundertpapst. Er begeisterte die Massen, und seine Besuche in Polen zeigten den Menschen im Ostblock: Es gibt eine Kraft, die stärker ist als der kommunistische Staatsapparat. Doch so sehr Karol Wojty?a in seiner Heimat stets die Reformer in der Kirche unterstützt...
Vorwort 1. Non sum dignus Helden des Fußballs und der Romantik Jüdische Freundinnen und Freunde
2. Deutscher Terror und Leben im Untergrund Zwangsarbeit, Askese und Meditation Vom verbotenen Theater zum verbotenen Priesterseminar
3. Suche nach Nischen im Stalinismus Römische Studien und Begegnungen Kulturkampf an der Weichsel Kaplan für Bauern und Studenten Non possumus! Christlicher Personalismus vs. absoluter Personalismus
4. Jüngster Bischof der Volksrepublik Polen Wonne, Liebe und Verantwortung Fleißiger Netzwerker auf dem Konzil Triumph mit Freude und Hoffnung
5. Ein unbequemer Gegner für die Parteiideologen Der Irrtum des kommunistischen Chefideologen Stichwortgeber für «Humanae vitae» Brot und Recht auf Freiheit Große Auftritte bei Reisen in den Westen
6. Habemus papam Überraschende Wahl des Außenseiters Weißer Rauch aus der Sixtinischen Kapelle Alarm in den Parteizentralen in Warschau und Moskau
7. Frischer Wind in der Kurie Ein eigenes Machtzentrum im Vatikan Dialog der Kirchen und Religionen Charisma und spontane Begegnungen
8. Triumph in der Heimat, Skepsis bei den Nachbarn Bestürzung und Unmut in der Parteiführung Papstbilder auf der Lenin-Werft Erste Konflikte mit den Deutschen Maßregelung der Niederländer und Jesuiten
9. Schüsse auf dem Petersplatz Die drei Geheimnisse von Fátima Gescheiterter Prozess um die «bulgarische Spur» Gesäuberte Archive und falsche Gerüchte
10. Krieg der Kommunisten gegen das eigene Volk . Spitzel und Spione im Herzen der Kirche «Auf den Knien vor dem Papst rutschen»
11. Rigider Kurs nach innen, Dialog nach außen Die Aufwertung des Opus Dei und der Legionäre Christi Streit um die Befreiungstheologie Konfrontation mit den Sandinisten Ein revolutionäres Treffen in Assisi Begeisterung bei der Jugend, Skepsis bei den Frauen Reform der Kurie und Bruch mit den Traditionalisten Ein Kardinal für Köln
12. Das Ende des Ostblocks Werben für ein «neues Europa» Ärger und Enttäuschung über die polnischen Landsleute Vergebliche Einsätze für Frieden
13. Positionsbestimmung in der globalisierten Welt Kritik am Kapitalismus und am moralischen Relativismus Warnungen vor einer «Kultur des Todes» Aufruf zur Ökumene, Dialog mit den Juden Gemeinsam mit Postkommunisten für Europa Spannungen mit dem Dritten Rom Ein neues Bild Martin Luthers
14. Sorgen im neuen Jahrtausend Vom Garten Gethsemane zur Grabeskirche Ungehörte Warnungen vor Krieg in Nahost Skandale um die sexuelle Gewalt Unterstützung für die Europäische Union
15. Santo subito! Am Ende des Lebenswegs Die große Pilgerfahrt Jubel in Polen über den deutschen Nachfolger
Johannes Paul II. (1920 - 2005) war ein Jahrhundertpapst. Er begeisterte die Massen, und seine Besuche in Polen zeigten den Menschen im Ostblock: Es gibt eine Kraft, die stärker ist als der kommunistische Staatsapparat. Doch so sehr Karol Wojty?a in seiner Heimat stets die Reformer in der Kirche unterstützt hatte - als Papst regierte er selbst autoritär, beschnitt die Unabhängigkeit der Ortskirchen und maßregelte Theologen. Matthias Drobinski und Thomas Urban erzählen keine Heiligengeschichte, sondern porträtieren eine faszinierende Persönlichkeit, die Revolutionär und Reaktionär in Einem war. Unter dem Eindruck des nationalsozialistischen Terrorregimes entschied sich Karol Wojty?a für das Priestertum. Er entwickelte eine Theologie, die von der Freiheit und Würde des Menschen ausgeht, der über sich und seine materielle Existenz hinausstrebt. Er half durch sein Auftreten gegen den Kommunismus, den Eisernen Vorhang einzureißen, aber unerbittlich kritisierte er auch den Materialismus des Westens. In einem mutigen Schritt hat er als Papst um Vergebung gebeten für die Schuld der Vergangenheit. Doch mit seinem Festhalten an einer rigiden Sexualmoral, dem Nein zur Frauenordination und der Verkennung des Missbrauchsskandals hinterließ Johannes Paul II. seiner Kirche ein schweres Erbe.
Matthias Drobinski ist seit 1997 in der "Süddeutschen Zeitung" zuständig für Kirchen und Religionsgemeinschaften. Als Journalist begleitete er die Amtszeiten von Johannes Paul II. und Benedikt XVI. Nun berichtet er über Papst Franziskus.
Thomas Urban war als Korrespondent der "Süddeutschen Zeitung" von 1988 bis 2012 Zeitzeuge der großen Umwälzungen in Osteuropa.