Die präventive Tätertypenbestimmung gilt als effektives Instrument, um Wirtschaftskriminalität zu unterbinden. Vernachlässigt wird dabei jedoch eine Reihe von Nebeneffekten, wie etwa eine ungerechtfertigte Vorverurteilung von Personen. Die Untersuchung konzentriert sich daher auf die Frage, ob...
Inhalt: Wirtschaftsstraftätertypologien als Phänomen - Studien zu Wirtschaftsstraftätertypen - Wirtschaftsstraftätertypologien als präventiv legitimiertes Instrument privater sozialer Kontrolle - Tätertypologien als Baustein von Compliance-Maßnahmen - Tätertypen zur Prävention von Wirtschaftskriminalität - ein probates Instrument? - Tätertypologien als Labels.
Die präventive Tätertypenbestimmung gilt als effektives Instrument, um Wirtschaftskriminalität zu unterbinden. Vernachlässigt wird dabei jedoch eine Reihe von Nebeneffekten, wie etwa eine ungerechtfertigte Vorverurteilung von Personen. Die Untersuchung konzentriert sich daher auf die Frage, ob Wirtschaftsstraftätertypologien als Instrument sozialer Kontrolle fungieren können. Mit der qualitativen Inhaltsanalyse erfasst die Autorin theoretische wie empirische Studien zur Bestimmung von Wirtschaftsstraftätertypen und zeigt auf, welche Bedeutung Compliance-Maßnahmen in diesem Zusammenhang für die Prävention von Wirtschaftskriminalität haben. Darauf basierend diskutiert sie die Aussagekraft einer Wirtschaftsstraftätertypenbestimmung und prüft diese auf unternehmenspolitische Risiken. Die abschließenden konkreten Handlungsempfehlungen geben wertvolle Impulse für die Bekämpfung von Wirtschaftskriminalität in der Unternehmenspraxis.
Julia Hugendubel hat Rechtswissenschaften an der Universität Konstanz in Baden-Württemberg studiert.