Der Mensch ist die Summe seiner einzelnen Teile. Édouard Levé nimmt diese Aussage wörtlich, nimmt sein eigenes Leben bis in die kleinsten Teile auseinander und breitet es vor dem Leser aus. Er erspart keine Einzelheit und berührt, wühlt auf, provoziert, irritiert, lässt schmunzeln, nachdenken, zustimmen, sich...
Der Mensch ist die Summe seiner einzelnen Teile. Édouard Levé nimmt diese Aussage wörtlich, nimmt sein eigenes Leben bis in die kleinsten Teile auseinander und breitet es vor dem Leser aus. Er erspart keine Einzelheit und berührt, wühlt auf, provoziert, irritiert, lässt schmunzeln, nachdenken, zustimmen, sich wiedererkennen - und wirft dabei Fragen auf, die, an der Oberfläche leicht und angenehm, auf den zweiten Blick beunruhigend tief in das Herz der menschlichen Existenz vordringen. In einer zunächst befremdlich nüchternen Sprache entwickelt Levé, in seiner unnachahmlichen Komposition singulärer Details, eine neue Art, ein Leben zu erzählen, und lässt seine Leser dabei schutzlos und hingerissen zurück.
»Levés Selbstportrait gehört zu den radikalsten Texten, die ich je gelesen habe. Es ist die präzise Ausleuchtung jener Gesamtheit des Selbst, die beim Lesen die Vermutung erzeugt, das Ganze sei mehr als die Summe seiner Teile. Durch die außergewöhnlich sensible Übersetzung von Claudia Hamm ent- faltet Levés Selbsterkundung auch im Deutschen seine mythische Wirkung.« Ludwig Lohmann, Buchhandlung Ocelot
Ist der Mensch die Summe seiner Teile? Édouard Levé macht die Probe aufs eigene Exempel. Er nimmt sein Leben auseinander – körperlich und seelisch, psychologisch und sexuell, politisch, philosophisch und ästhetisch - und breitet es vor dem Leser aus. Sein Kamerablick berührt, amüsiert, irritiert, lässt nachdenken, zustimmen, sich wiedererkennen und wirft dabei Fragen auf, die, an der Oberfläche leicht und übermütig, auf den zweiten Blick beunruhigend tief ins Herz der Existenz dringen. Mit der schlichten Aufzählung seiner sachlichen Beobachtungen entwickelt Levé eine neue Art, ein Leben zu beschreiben; die Puzzleteile ergeben ein Porträt, das seine Leser nach dem eigenen suchen lässt.
"Das Buch führt eine rätselhaft gesichtslose, ironisch gespiegelte Schizophrenie vor Augen, deren hellen, ungekünstelten, zugleich scharfen und anekdotisch federnden Ton die Übersetzerin Claudia Hamm vorzüglich einzufangen verstand." Joseph Hanimann, Süddeutsche Zeitung
"Ein Selbstporträt, wie man es noch nie las". Peter Urban-Halle, Deutschlandfunk
Édouard Levé, 1965 bei Paris geboren, war Schriftsteller, Künstler und Fotograf. Er veröffentlichte zahlreiche Fotobände sowie vier Prosabände. 2007 nahm er sich zehn Tage nach der Abgabe des Manuskripts Selbstmord an seinen Verleger das Leben. Sein Werk fand nach seinem Tod international große Beachtung.
Claudia Hamm, geboren1969, ist Regisseurin, Autorin von Theatertexten und Essays und Literaturübersetzerin, v.a. von Emmanuel Carrère, aber auch Mathias Énard, Édouard Levé, Nathalie Quintane, Ivan Jablonka, Joseph Ponthus, Joseph Andras. Für ihre Übersetzung von Carrères Das Reich Gottes wurde sie für den Übersetzerpreis der Leipziger Buchmesse nominiert und erhielt den Übersetzerpreis des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft 2016.