Großes Thema unserer Zeit - literarisch betörend geschildert Ungewollte Kinderlosigkeit betrifft immer mehr Paare Gastlandauftritt Niederlande/Flandern in Leipzig 2024 Für Leser:innen von Peter Stamm und Markus Werner Ab September auf NetGalley
Großes Thema unserer Zeit - literarisch betörend geschildert Ungewollte Kinderlosigkeit betrifft immer mehr Paare Gastlandauftritt Niederlande/Flandern in Leipzig 2024 Für Leser:innen von Peter Stamm und Markus Werner Ab September auf NetGalley
"Ich wusste nicht, dass man auch etwas verlieren konnte, was man noch nicht besaß."
Ein Mann wartet in einem Budapester Thermalbad auf eine Frau, seine Frau, auf Antoinette. Vor sieben Jahren waren sie schon einmal hier. Ganz am Anfang. Ganz am Anfang ihres Glücks. Dazwischen unzählige erfolglose Kinderwunschbehandlungen, Entfremdung und schließlich eine gescheiterte Ehe. Werden sie sich jetzt wiederbegegnen, wird ihre Liebe eine zweite Chance bekommen? Robbert Welagen, ein Meister der leisen, wohldosierten Worte, entwirft in diesem Roman das Panorama einer Ehe und das Seelenleben zweier Menschen, die an ihrer Kinderlosigkeit zu zerbrechen drohen. Sehr atmosphärisch, von minimalistischer Schönheit und ungemein tröstlich.
Rolf Erdorf, geboren 1956, studierte Romanistik, Germanistik und Niederländische Philologie und arbeitete im Anschluss einige Jahre als freier Journalist für den niederländischen Rundfunk. Seit 1989 ist er hauptberuflich niederländisch-deutscher Übersetzer mit Schwerpunkt Kinder- und Jugendliteratur sowie Kunst- und Kulturgeschichte. Für seine Übersetzungen aus der niederländischen Kinder- und Jugendliteratur erhielt er mehrere Preise, darunter den renommierten niederländischen Martinus Nijhoff Prijs sowie den Deutschen Jugendliteraturpreis und den Gustav-Heinemann-Friedenspreis.
Leseprobe Die Treppe ist leer und der Rasen auch. Die Sonne bescheint den Marmor; das Licht wird jetzt einen Bruchteil schwächer zurückgeworfen. Ich wende mich ab und betrachte die Röhrchen, die über den Rasen verbreitet kleine Dampfwolken ausstoßen. Ich sitze auf der Terrasse des Pavillons unter den Bäumen, auf der Hälfte der Auffahrt. Ich bin der Einzige, der noch wartet. Aber nicht auf ein rotes Auto. Ich warte auf Antoinette. Wir hatten uns für drei Uhr verabredet. Mittlerweile sind zwei Stunden vergangen. Während des Wartens habe ich manchmal den Kopf in den Nacken gelegt und in die Sonne gestarrt, die durch die Baumwolle des Sonnenschirms schien. [...] Irgendwann meinte ich sie durch die Gitterstäbe des Zauns auf der anderen Straßenseite zu sehen. Sie saß auf dem Beckenrand eines Brunnens. Es war Antoinette, da war ich mir sicher.