Der Ruf nach einer koordinierten Asylpolitik wird angesichts der ungleichen Bedingungen, die Geflüchtete vor und in Europa vorfinden, immer lauter. In diesem Sinne arbeitet die Europäische Union seit Jahren an einem »Gemeinsamen Europäischen Asylsystem«, das gerade auch das Verwaltungshandeln vor Ort verändern soll. Dieser Band stellt die Ergebnisse einer Forschungsstudie vor, die das praktische Arbeiten in deutschen und schwedischen Asylbehörden vergleichend untersucht. Im Fokus stehen der behördliche Umgang mit den Vorgaben der europäischen Asylpolitik, das Ausmaß einer Europäisierung des lokalen Verwaltungshandelns und die Schwierigkeiten einer grenzüberschreitenden Verwaltungskooperation.
Christian Lahusen (Prof. Dr.) ist Professor für Soziologie an der Universität Siegen. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören die Europasoziologie, die politische Soziologie und die soziologische Theorie. Karin Schittenhelm (Prof. Dr.) ist Professorin für Soziologie an der Universität Siegen. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören die Migrationsforschung, die Bildungssoziologie sowie Methoden qualitativer Sozialforschung. Stephanie Schneider (M.A.) ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Siegen. In ihrer Forschung beschäftigt sie sich mit Asyl- und Schutzgewährung aus organisations-, rechts- und verwaltungssoziologischer Perspektive.
»Insgesamt bietet die Studie eine empirisch äußerst reichhaltige Beschreibung des Funktionierens europäischer Asylpolitik ›on the ground‹. Leser:innen mit Interesse an Asylpolitik und -recht erhalten in diesem Buch aufschlussreiche Einsichten in den Arbeitsalltag von Asylbehörden, und wie Rechts- und Verfahrensvorgaben konkret umgesetzt werden. Europasoziolog:innen sei das Buch wegen seiner Erkenntnisse zur Europäisierung nationaler Verwaltungen und den Schwierigkeiten transnationaler Verwaltungskooperation in der EU empfohlen.« Daniel Drewski, Soziologische Revue, 46/3 (2023)