Autoritäre Fixierung ist für rechtsextreme Einstellungen und rassistische Gewalt zweifellos konstitutiv. Allerdings bezieht sich die Forschung heute kaum noch auf die Psychoanalyse, obwohl es den Autoren der ersten kritischen Studie zu »Autorität und Familie« als ausgemacht galt, dass ohne die »moderne...
Vorwort Autoritärer Charakter und autoritärer Staat Helmut Dahmer Einzelkämpfer ¿ Wiedergänger des Autoritarismus? Angelika Ebrecht-Laermann Wer hat das Abjekt verschreckt? ¿ Vom abgefallenen Subjekt zum fallenden Objekt Kommentar zum Beitrag von Angelika Ebrecht-Laermann Steffen Elsner Autorität und Postmigranten Mahrokh Charlier Aggression, Dominanz und Autoritätsverlust ¿ Die Zivilisierung der Tradition Kommentar zum Beitrag von Mahrokh Charlier Micha Böhme Falsche Propheten Zur Aktualität der Demagogiestudien von Leo Löwenthal und Norbert Guterman Philipp Lenhard Der Agitator der Prophetenstudien als Vorbild des »Managers« und »Politikers« Kommentar zum Beitrag von Philipp Lenhard Johannes Buchholz Vater Staat und Mutterland Autoritarismus als gescheiterte adoleszente Triangulierung Lutz Eichler Im Spiegelkabinett der Narzissmustheorie Kommentar zum Beitrag von Lutz Eichler Jérôme Seeburger Verträge, Prozeduren, Trainingsräume Versuch über den pädotechnologischen Autoritarismus Matthias Burchardt Autoritarismus in Deutschland Das Gruppenexperiment 1950¿1955 Wolfgang Bock Eine Podiumsdiskussion zum Beitrag von Wolfgang Bock Mit Wolfgang Bock, Helmut Dahmer, Oliver Decker & Angelika Ebrecht-Laermann, geführt von Christoph Türcke
Autoritäre Fixierung ist für rechtsextreme Einstellungen und rassistische Gewalt zweifellos konstitutiv. Allerdings bezieht sich die Forschung heute kaum noch auf die Psychoanalyse, obwohl es den Autoren der ersten kritischen Studie zu »Autorität und Familie« als ausgemacht galt, dass ohne die »moderne Tiefenpsychologie« die Wirkung der Gesellschaft auf die in ihr lebenden Subjekte nicht begriffen werden könne. Wenn Autoritarismus ohne diese Tiefendimension gedacht wird, wie es seit etlichen Jahren geschieht, gerät auch die Tiefenwirkung der Gesellschaft auf die Subjekte aus dem Blick.
Das Phänomen des heutigen Populismus zeigt, dass es noch immer autoritäre Führer gibt, auch wenn sich die Bedingungen geändert haben. Wie aber entsteht der autoritäre Charakter heute? Gedeiht er womöglich gerade unter permissiv-neoliberalen Bedingungen? Gehört zu ihm die Wiederkehr vorbürgerlicher Stammeskulturen auf Hightech-Niveau? Wie ist eine demokratische Gesellschaft zu verstehen, die jene autoritäre Dynamik, durch die sie bedroht wird, immer wieder selbst hervorbringt? Diese Fragen beleuchten die AutorInnen mithilfe der Kritischen Theorie und mit psychoanalytischem Instrumentarium.
Mit Beiträgen von Wolfgang Bock, Micha Böhme, Johannes Buchholz, Matthias Burchardt, Mahrokh Charlier, Helmut Dahmer, Oliver Decker, Lutz Eichler, Angelika Ebrecht-Laermann, Steffen Elsner, Philipp Lenhard, Jérôme Seeburger und Christoph Türcke