Von der emotional unzugänglichen Mutter in die Verbindlichkeit einer elitären Gemeinschaft. Von der Gewalt des eigenen Vaters in die Abhängigkeit vom "alle Frauen besitzenden Urvater". Aus der katholischen Scham in eine trügerische "freie Sexualität". Aus dem demütigenden Arbeitermilieu in den auserwählten Kreis der...
Von der emotional unzugänglichen Mutter in die Verbindlichkeit einer elitären Gemeinschaft. Von der Gewalt des eigenen Vaters in die Abhängigkeit vom "alle Frauen besitzenden Urvater". Aus der katholischen Scham in eine trügerische "freie Sexualität". Aus dem demütigenden Arbeitermilieu in den auserwählten Kreis der Aktionsanalytischen Organisation. Von Brunau nach Friedrichshof. "Wie soll ich wissen, wer ich war?" Herbert Stumpfl stellt sich der Aufgabe des Erinnerns und des Nachdenkens. Als Revoltierender gegen eine verkappte "Kleinfamiliengesellschaft" war er Muehl-Kommunarde der ersten Stunde. Als "philosophisch inspirierter Literat" unterzieht er die Zeit von den ersten gemeinsamen Aktionen bis zum letzten Besuch kurz vor dem Tod des "Meisters" einer strukturellen, und dabei persönlichen Analyse. Die Auseinandersetzung mit der eigenen Identität bringt nicht nur die maskulin-autoritäre Prägung einer Bevölkerung zutage, die sich ihrer nationalsozialistischen Vergangenheit entzieht, sondern zeigt auch auf, wie diese das langjährige Bestehen der Muehl-Kommune befördert hat.
Von der emotional unzugänglichen Mutter in die Verbindlichkeit einer elitären Gemeinschaft. Von der Gewalt des eigenen Vaters in die Abhängigkeit vom „alle Frauen besitzenden Urvater“. Aus der katholischen Scham in eine trügerische „freie Sexualität“. Aus dem demütigenden Arbeitermilieu in den auserwählten Kreis der Aktionsanalytischen Organisation. Von Brunau nach Friedrichshof. „Wie soll ich wissen, wer ich war?“ Herbert Stumpfl stellt sich der Aufgabe des Erinnerns und des Nachdenkens. Als Revoltierender gegen eine verkappte „Kleinfamiliengesellschaft“ war er Muehl-Kommunarde der ersten Stunde. Als „philosophisch inspirierter Literat“ unterzieht er die Zeit von den ersten gemeinsamen Aktionen bis zum letzten Besuch kurz vor dem Tod des „Meisters“ einer strukturellen, und dabei persönlichen Analyse. Die Auseinandersetzung mit der eigenen Identität bringt nicht nur die maskulin-autoritäre Prägung einer Bevölkerung zutage, die sich ihrer nationalsozialistischen Vergangenheit entzieht, sondern zeigt auch auf, wie diese das langjährige Bestehen der Muehl-Kommune befördert hat.
Herbert Stumpfl, geb. 1944 in Brunau, verst. 2020, hatte als Aktions-Ku¿nstler schon in den 1960ern Kon- takt zu Otto Muehl, war u.a. an der Aktion Kunst und Revolution, aber auch aktiv an der Kommune beteiligt, fu¿r die er 1970 in der Wiener Taborstraße einen Ableger gru¿ndete. Als Pädagoge war er u¿ber zwanzig Jahre Teil der Organisation, in der er als Direktor der Kommune- Schule in Friedrichshof tätig war, und widmete sich zeit seines Lebens der Philosophie und der Literatur. Als Interview- und Diskussionspartner trat er medial mehrfach als kritischer Zeitzeuge in Erscheinung.