Weil nichts besser im Feuer brutzelt als Špekäky. Weil der Berg Krivá¿ nicht nur schön und historisch bedeutsam ist, sondern auch noch in die Hosentasche passt. Weil im Slowakischen die Verniedlichung der Verniedlichung verniedlicht wird. Weil Juraj Jánošík der slowakische Robin Hood ist. Weil Slowaken mich manchmal an Hobbits erinnern. Weil der Prager Frühling auch in Bratislava blühte. Weil die Slowakei ein kleines großes Land ist. Weil es auch im Flachen aufregend sein kann. Weil Trdelník zwar schwierig auszusprechen ist, aber super schmeckt. Weil nirgends mehr Burgen und Schlösser zu finden sind. Weil auf dem Rathausplatz in Bardejov ein nackter Hintern prangt. Weil sich in Devin Jahrhunderte kristallisieren. Weil karpatische Holzkirchen ohne einen einzigen Metallnagel erbaut wurden. Weil über Bratislava ein Ufo schwebt. Weil die deutschen Luchse aus der Slowakei stammen. Weil Sie zu Ostern aufpassen sollten nicht geschlagen zu werden. Weil die Fujara klingt wie von einer anderen Welt. Weil die Mitte Europas in der Slowakei liegt. Weil es Tramps und versteckte Hütten gibt. Weil ein Gast sieben Mal gefragt wird. Weil Slowakisch das Esperanto der westslawischen Sprache ist. Weil das Paradies in der Slowakei liegt. Weil Banská Štiavnica komplett in die Welterbe-Liste aufgenommen wurde. Weil Korbá¿ik alle Kinder glücklich macht. Weil mehrere Semester Mathestudium notwendig sind, um den Busfahrplan zu verstehen.

Die Slowakei ist ein Land für Naturliebhaber, Outdoor-Enthusiasten und Landschaftsgourmets. Weithin bekannt ist die wunderschöne Tatra, das kleinste Hochgebirge der Welt, aber die eigentlichen Schätze liegen in den weiten und wenig besuchten karpatischen Bergwäldern, in denen die großen Beutegreifer bis heute wie eh und je frei umherstreifen. Die Slowakei wartet weltweit mit der höchsten Dichte an Burgen auf, die dazu noch imposant über Flüssen und Tälern thronen. Etwas zum Entdecken und Staunen sind die vielen kleinen, manchmal verschlafenen und häufig malerischen Kleinstädte, wie zum Beispiel Banská stiavnica und Bardejov, die in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen wurden. Jörn Kaufhold, der seit 2007 in der Slowakei lebt, entschlüsselt in 111 Geschichten uralte slawische Runen und aktuelle Busfahrpläne, nimmt den Leser mit auf geschichtsträchtige Gipfel sowie auf ein gutes Glas Johannisbeerwein und erklärt, warum man gelegentlich sieben Mal Nein sagen muss.

JÖRN KAUFHOLD, geboren 1972 in Telgte, verliebte sich zuerst in eine Slowakin, dann in das ganze Land. Zu Fuß durchquerte er die Slowakei auf dem Weg der Helden, wohnte mehrere Jahre in einer Hütte in den Karpaten, und jeden Winter begibt er sich aufs Neue auf die Fährten von Wölfen und Luchsen. Er lebt davon, dass er alte Künste wie Spurenlesen und Vogelsprache unterrichtet und über die Wildnis und das Lernen in der Wildnis schreibt. www.bewandert.eu