»Menschen wegzusperren ist einfach. Und führt meistens zu nichts.« Bernd Maelicke Der deutsche Strafvollzug ist teuer und weitgehend erfolglos: Jedes Jahr werden in Deutschland ungefähr fünfzigtausend Menschen aus den Gefängnissen entlassen, das entspricht der Einwohnerzahl einer Stadt wie Passau. Mehr als die...
Vorwort zur 3. Auflage 11 Vorwort zur 2. Auflage 13 Prolog 15 I. Von geraden Wegen und krummen Bahnen 23 II. Auf der Suche nach etwas Besserem als Strafvollzug 133 III. Schleswig-Holstein als Modellversuch 157 IV. Wegsperren oder resozialisieren? 183 V. Perspektiven 219 VI. Resozialisierung und Zeitenwende 247 VII. Literatur 257 VIII. Erweitertes Vorwort von Prof. Dr. Hans-Jürgen Kerner 261
»Menschen wegzusperren ist einfach. Und führt meistens zu nichts.« Bernd Maelicke Der deutsche Strafvollzug ist teuer und weitgehend erfolglos: Jedes Jahr werden in Deutschland ungefähr fünfzigtausend Menschen aus den Gefängnissen entlassen, das entspricht der Einwohnerzahl einer Stadt wie Passau. Mehr als die Hälfte von ihnen hat leichtere oder mittelschwere Straftaten begangen, fast ein Drittel ist gefährlich oder schwer kriminell. Weil die meisten Entlassenen wieder rückfällig werden, ist der deutsche Strafvollzug ein »Drehtürvollzug«, der jährlich bundesweit rund 4,5 Milliarden Euro kostet. Anhand von Fallbeispielen, erfolgreichen Projekten, persönlichen Erfahrungen, empirischen Zahlen und Fakten legt Bernd Maelicke dar, warum und wie das Gesamtsystem der ambulanten und stationären Resozialisierung verbessert werden muss. Er plädiert dafür, z.B. durch einen Ausbau der Bewährungshilfe Strafentlassene dabei zu unterstützen, sich wirksamer in die Gesellschaft einzugliedern. Nur so kann es gelingen, weitere Delikte insbesondere junger Straftäter zu verhindern und potentielle Opfer zu schützen. "Ein Motivationsbuch für eine rationale Kriminalpolitik und eine spannende Lektüre nicht nur für Fachleute." (Süddeutsche Zeitung) "Ein spannender Report über den Alltag in deutschen Gefängnissen." (Stern Crime) "Mit seinem Buch gibt Maelicke einen beeindruckenden Einblick in den Gefängnis-Alltag und stößt eine überfällige Diskussion an." (Sächsische Zeitung) "Der Autor weiß, wovon er schreibt." (Neues Deutschland) "Ein ausgesprochen lesenswertes Buch: Ein Muss nicht nur für die Beteiligten der Innen- und Justizpolitik." (NDR Info "Das politische Buch") "Eine lesenswerte wie schonungslose Analyse der Stärken und Schwächen des Resozialisierungssystems - und ein Appell." (Deutschlandfunk "Andruck")
Jedes Jahr werden in Deutschland ungefähr fünfzigtausend Menschen aus den Gefängnissen entlassen, das entspricht der Einwohnerzahl einer Stadt wie Passau. Mehr als die Hälfte von ihnen hat leichtere oder mittelschwere Straftaten begangen, fast ein Drittel ist gefährlich oder schwer kriminell. Weil die meisten Entlassenen wieder rückfällig werden, ist der deutsche Strafvollzug ein »Drehtürvollzug«, der jährlich bundesweit rund 4,5 Milliarden Euro kostet.
An diesem Punkt setzt der Resozialisierungsexperte Bernd Maelicke an. Seine These ist, dass der geschlossene Vollzug nur für Schwerkriminelle oder gefährliche Straftäter wirklich notwendig ist. Die Gefängnisse sind trotz aller Reformen für die meisten Straftäter nach wie vor »Schulen des Verbrechens«, sie machen Menschen nicht besser, die schädlichen Folgen der Subkultur überwiegen.
Anhand von Fallbeispielen, erfolgreichen Projekten, persönlichen Erfahrungen, empirischen Zahlen und Fakten legt Bernd Maelicke dar, warum und wie das Gesamtsystem der ambulanten und stationären Resozialisierung verbessert werden muss. Er plädiert dafür, z. B. durch einen Ausbau der Bewährungshilfe Strafentlassene dabei zu unterstützen, sich wirksamer in die Gesellschaft einzugliedern. Nur so kann es gelingen, weitere Delikte insbesondere junger Straftäter zu verhindern und potenzielle Opfer zu schützen.
BERND MAELICKE geboren 1941, ist einer der bekanntesten Experten auf dem Gebiet der Kriminal- und Sozialpolitik. Von 1978 bis 1990 war er Direktor des renommierten Instituts für Sozialarbeit und Sozialpädagogik (ISS) in Frankfurt/Main. Von 1990 bis 2005 steuerte er als Ministerialdirigent im Justizministerium von Schleswig-Holstein die Reform des Strafvollzugs und der ambulanten Dienste, seit 2005 ist er Gründungsdirektor des Deutschen Instituts für Sozialwirtschaft (DISW) in Lüneburg. In zahlreichen Aufsätzen und Büchern publizierte er innovative Konzepte zur Resozialisierung von Straftätern und zum Schutz von Opfern.