Heftige Naturkatastrophen, schreiende Ungerechtigkeiten, putschende Generäle, das eigentlich doch schöne Südostasien ist für den Korrespondenten voller Herausforderungen. Wie nah kann der aus Deutschland für einige Jahre entsandte Journalist diesem Asien kommen, wann endet die professionell distanzierte...
Einleitung - Irgendwo in Katong 7, Myanmar - Das Ende der Träume 15, Philippinen - Wild und katholisch 59, Malaysia - Ein Flugzeug verschwindet für immer 93, Indonesien - Tausend unregierbare Inseln 117, Kambodscha - Was vom Land noch bleibt 197, Thailand - Gewalttätiges Lächeln 235, Vietnam - Vom Gestern und Morgen 289, Singapur - Majulah Singapura 307, Schluss - Südostasien So viel Leben 323
Heftige Naturkatastrophen, schreiende Ungerechtigkeiten, putschende Generäle, das eigentlich doch schöne Südostasien ist für den Korrespondenten voller Herausforderungen. Wie nah kann der aus Deutschland für einige Jahre entsandte Journalist diesem Asien kommen, wann endet die professionell distanzierte Betrachtung des Geschehens, wann beginnt die Anteilnahme? Mit diesen Fragen beschäftigt sich Udo Schmidt in diesem Buch. Er erzählt vom Ankommen am Studio-Standort Singapur, von Reisen in philippinische Katastrophengebiete, die an die Grenze des Erträglichen gehen und von wunderbaren Menschen, die jeden Tag und damit jede Reportage bereichern. Wann ist der Korrespondent Berichterstatter, wann ist er einfach nur Mensch, diese Grundfrage zieht sich durch die Alltagsbeschreibungen. Sie findet sich auch in den vielen Reportagen aus Thailand, Kambodscha, Myanmar oder Indonesien.
Es ist Ende März, und der neue Korrespondent Udo Schmidt landet im Stadtstaat Singapur, um die kommenden Jahre dort als Südostasien-Korrespondent der ARD zu verbringen. Das ARD-Büro liegt in Chinatown, das Berichtsgebiet ist riesig und umfasst die Staaten von Myanmar bis Vietnam, von Indonesien bis Kambodscha. Wie nah kann der Korrespondent dem asiatischen Leben kommen? Wie eurozentrisch bleibt sein Blick? Hält das Berichtsgebiet, was es dem Journalisten verspricht? Während Südostasien für Urlauber ein Teil der Welt ist, der schöner, freundlicher und oft auch friedlicher kaum sein könnte, ist dieses Südostasien für Journalisten eine Region, die geprägt ist sowohl von glaubwürdiger Demokratie als auch von brutaler Diktatur. Eine Region, geprägt vom Buddhismus, vom Islam und vom Katholizismus. Udo Schmidt reist in den folgenden Jahren immer wieder durch alle Staaten des Berichtsgebietes, lernt Thailand, Kambodscha und Myanmar besonders zu schätzen und lässt die Leser in seinem Buch durch Erfahrungsberichte, durch Reflexionen über die journalistische Arbeit an diesen Erlebnissen teilhaben. Nachdenkliches über das Reporterglück weit entfernt von den deutschen Hörerinnen und Hörern wechselt sich ab mit Reportagen über den Putsch in Thailand, die indonesische Megacity Jakarta, den verschwundenen malaysischen Flug MH 370, mit Berichten über knüppelschwingende Buddhisten, die in Myanmar brutal gegen Muslime vorgehen und über freundliche lächelnde Menschen auf den Philippinen, die nach einer Taifun-Katastrophe alles verloren haben. „Es ist eine Region der viel zitierten und heißgeliebten Klischees“, schreibt Schmidt. „Keines stimmt.“
Udo Schmidt war von 2011 bis 2016 ARD-Hörfunkkorrespondent für Südostasien mit Sitz in Singapur. Seit 2016 kümmert er sich von Hamburg aus um die Auslandsberichterstattung des NDR-Hörfunks. Südostasien bereist er weiterhin. Udo Schmidt ist Diplom-Politologe mit dem Schwerpunkt Internationale Beziehungen. Von ihm sind, zusammen mit Christoph Hein von der FAZ bereits zwei Reportage-Bände über Myanmar, sowie zuletzt sein Kambodscha-Reportageband „Ausverkauf an China“ erschienen.