Die Annahme, dass sich die Welt einst auf große, gefestigte Erzählungen stützte, mag vielleicht beruhigend wirken, ist jedoch längst überholt. Die vielfältige Sprach- und Kulturlandschaft des Schweizer Kanton Graubünden dient als Ausgangspunkt des Projektes Wie Sprache die Welt erfindet . Das Bündner Kunstmuseum...
Die Annahme, dass sich die Welt einst auf große, gefestigte Erzählungen stützte, mag vielleicht beruhigend wirken, ist jedoch längst überholt. Die vielfältige Sprach- und Kulturlandschaft des Schweizer Kanton Graubünden dient als Ausgangspunkt des Projektes Wie Sprache die Welt erfindet . Das Bündner Kunstmuseum untersucht mit der Gruppenausstellung und dieser Publikation die Bedeutung von Sprache und Erzählungen in Gemeinschaft und Gesellschaft und appliziert diese regionalen Besonderheiten auf die vorherrschenden Strukturen des Erzählens in Themen wie kulturelle Identität, politische Narrative, Migration oder Sprachwandel. Aus der Perspektive der Kunst und der Literatur zeigt die Publikation das gesellschaftstransformierende Potenzial von Sprachen und Erzählungen. Ergänzend zu den Werken spannen literarische Texte von Gianna Olinda Cadonau, Asa S. Hendry, Marina Skalova, Joachim B. Schmidt, Usama Al Shahmani, Vincenzo Todisco und Ivna E^ic den thematischen Rahmen des Buches, das der spekulativen Frage nachgeht: Welche Erzählungen haben das Potenzial, neue Perspektiven auf die Welt hervorzubringen und eine tiefere Verbindung zu uns selbst und unserer Umwelt herzustellen? Mit einer Einleitung des künstlerischen Direktors Stephan Kunz und einem Essay des Kurators Damian Jurt. Künstler