Die »Selbstbetrachtungen« des Marc Aurel, des Stoikers auf dem römischen Kaiserthron, der schon kurz nach seinem Tod zum Mythos wurde, zeigen ihren Autor wach, verletzlich, suchend und sympathischer denn je. Als Zeugnisse der rückhaltlosen Selbstbefragung liefern sie uns das einmalige Beispiel, wie sich ein...
Die »Selbstbetrachtungen« des Marc Aurel, des Stoikers auf dem römischen Kaiserthron, der schon kurz nach seinem Tod zum Mythos wurde, zeigen ihren Autor wach, verletzlich, suchend und sympathischer denn je. Als Zeugnisse der rückhaltlosen Selbstbefragung liefern sie uns das einmalige Beispiel, wie sich ein lebendiger Mensch bemüht, die selbstgesteckten Lebensziele zu erreichen, nach Vorbildern sucht und seinen persönlichen Fortschritt hinterfragt. Eine Erklärung für die ungebrochene Faszination dieses Selbstporträts einer einsamen Seele ist sicherlich die Tatsache, dass es uns bei aller Fremdheit so bestürzend vertraut, so vollkommen repräsentativ erscheint. Ein eigenartiger Effekt der »Selbstbetrachtungen« auf zahlreiche Leser aller Zeiten ist außerdem die Ruhe, die von ihnen ausstrahlt: Marcus Aurelius Augustus ist auf diese Weise wie aus Versehen zum Beistand und zum Beispiel geworden - nicht zuletzt für eine gelungene Bewältigung der zutiefst modernen Erfahrung der Einsamkeit.
Die Selbstbetrachtungen des Marc Aurel, des Stoikers auf dem römischen Kaiserthron, der schon kurz nach seinem Tod zum Mythos wurde, zeigen ihren Autor wach, verletzlich, suchend und bereit, sich den Anforderungen jedes Tages zu stellen. Ein einmaliges Zeugnis praktizierter Philosophie und bis heute ein Beispiel - nicht zuletzt für eine gelungene Bewältigung der zutiefst modernen Erfahrung der Einsamkeit.
Marcus Aurelius Antoninus, Römischer Kaiser (reg. 161-180 n.Chr.), ist als ›Philosoph auf dem Kaiserthron‹ bekannt geworden. In seinen bei Kröner in deutscher Übersetzung erschienenen ›Selbstbetrachtungen‹ (KTA 4, 12. Aufl. 1973) zeigt er sich als Anhänger der stoischen Philosophie.